Gasthaus Heidjers Einkehr (link zum  Original blog)

An der Fuhrberger Landstraße, zwischen Fuhrberg und Celle, steht bei Allerhop das alte Gasthaus „Heidjers Einkehr“.


Dort mag so manch ein Reisender sicher gern eingekehrt sein. Man erzählt sich auch davon, dass der berühmte Heidedichter Hermann Löns dort einst verkehrte. Wie die Szene auf der alten Postkarte zeigt, waren die meisten Gäste wohl Ausflügler und Reisende, die mit Pferd und Kutsche oder mit dem Drahtesel unterwegs waren. Auch war, wie man deutlich sehen kann, die Landstraße einst noch nicht so breit und viel befahren, und man konnte gemütlich vor dem Gasthaus sitzen und die Vorbeifahrenden beobachten.

Heidjers Einkehr behielt die ganze Zeit über diesen einprägsamen Namen, obwohl die Betreiber wechselten. Der letzte Betreiber der Gaststätte war, soweit ich das recherchieren konnte, Klaus-Dieter Schill. Im Jahre 2008 war die Gaststätte geschlossen, evtl. war sie dies aber auch schon viel früher - das ist mir leider nicht bekannt.

Besatzer 1945

 

und jetzt so:
Clubhaus Celler MC
 
 
 
 
 
Celler MC 2023
 


Im Jahr 2011 hat der Celler MC das lange leerstehende Gebäude erworben und zum Clubhaus umfunktioniert. Auch wenn dadurch die rund 100jährige Tradition als Gasthaus an der Fuhrberger Landstraße endete, so bleibt doch wenigstens das Gebäude als solches erhalten.

 

 

35 Jahre Celler MC

Text aus der BN 10/12

 

das feierten die 22 Member jetzt mit einer dreitägigen Party im neuen  Clubhaus in Hambühren. Sie begrüßten mehrere hundert Gäste - MCs, freie Biker und Freunde. Die 35-Jahr-Feier begann am Freitag mit einer Warm-Up-Party: "Es gab Gegrilltes und Dosenmucke", berichtet Vize Dille. Außerdem ehrte Präsident Marten feierlich Gründungs- und langjährige Mitglieder: Mitgründer Andi bekam eine Plakette aus Silber - angefertigt von einem Goldschmied - und ein Abzeichen: "First Member"! Grobi und Bruno sind seit 30 Jahren im Club - auch sie bekamen Plaketten von Dille überreicht. "Das war ein echt bewegender Moment", sagte Gründer Andi sichtlich gerührt. "Danke!" Am Samstag ging die Sommerparty weiter - rund 300 Gäste ließen sich Bier vom Fass und gegrilltes schmecken. Befreundete MCs brachten coole Geburtstagsgeschenke mit - der Hammer: der MC Hahn auf Hoja schenkte dem Celler MC einen ganz besonderen Stehtisch: Das Fundament ist ein Suzuki-Vierzylinder-Motorblock. "Sau schwer, aber schweinegeil", freute sich nicht nur First Member Andi. Nach einer langen Partynacht gab es am Sonntag"früh" ein rustikales Bikerfrühstück: Rührei und Suppe. Nach der Stärkung verließen die restlichen Gäste das Klubgelände - die Member und der Prospect des Celler MC räumten auf, schlossen das Klubhaus ab und fuhren für einige Tage in den Urlaub. Der letzte Gast aus Schweden(Kenny) verlies uns am Montag. Auf ihren Bikes rollten sie nach Kroatien in einen supergeilen Urlaub.

Kontakt: Celler MC, Allerhop/Rixförde 11, 29313 Hambühren, www.celler-mc.de, info@celler-mc.de, 0175/ 6435135. Jede ersten Freitag ab 21 Uhr kluboffener Abend.

 

 

Andi ist Gründungsmember des Celler MC. Die Bikers News sprachen mit ihm über die Entwicklung des Klubs, der übrigens ein "eingetragener Verein" ist.

BN: Andi, wie kam es 1977 zur Gründung des Celler MCs?

Andi. Naja, wir waren wir ein Haufen von 10 bis 15 jungen Leuten, die viel gemeinsam gefahren sind. Mit 14 Mofa, mit 16 Krad und ab 18 Motorrad. Irgendwann kamen wir auf die Idee, einen MC zu gründen. es gab eine Riesendiskussion über den Namen - neutral sollte er sein und zeigen, wo wir her kommen. Wir einigten uns schließlich auf Celler MC.

BN: Wieso ein "eingetragener Verein"?

Andi: Um das Klubhaus mieten zu können..Der Vermieter wollte es so. Wir haben eine alte Scheune in Nienhagen gemietet und zum Klubhaus umgebaut. Oben war alles voller Stroh, unten waren noch die Schweinebuchten (lacht). Damals, Anfang der 80er Jahre, waren wir allein auf weiter Flur, wir haben Partys mit bis zu 1000 Leuten gefeiert. Man konnte vom Klubhaus bis zum anderen Ende des Dorfes gucken...

BN: Dass war irgendwann nicht mehr so?

Andi: Nein, durch Baugebiete rückten wir immer dichter ran ans Dorf. Wir waren plötzlich mitten drin!

BN: Gutes Stichwort: mitten drin. Anfang der 80er gab es die Vereinten MCs Celle...

Andi: Stimmt! Fünf Klubs schlossen sich zusammen, um gemeinsam was auf die Beine zu stellen. es gab regelmäßige Treffen und gemeinsame Ausfahrten mit 100 bis 120 Motorrädern. So eine Masse war Anfang der 80er echtes Neuland.

BN: Genauso wie Harleys?

Andi: Stimmt. Die gab es damals kaum in Deutschland. Wir sind fast alle Umbauten von Japanern gefahren. Einer hat sogar ne Gold Wing zur Rennsemmel umgebaut...krass. Später wollten viele Harley fahren, aber bei uns gibt es nach wie vor keinen Markenzwang. Ich selbst fahre gerne sportlich. Wenn ich mit meiner BMW R 1200 S vorfahre, gucken immer alle (lacht).

BN: Du bist seit 35 Jahren dabei. Wie hat sich die Biker- und Rockerszene verändert?

Andi: Früher gab es auf jeder Party Schlägereien - das ist zum Glück lange vorbei. Früher hatten viele junge Leute Bock aufs Motorrad fahren - heute nicht mehr. Aber das Schöne ist die Rückkehr vieler ehemaliger Member: Wegen Familie und Beruf haben viele damals aufgehört - jetzt haben Ehemalige wieder Bock auf uns. Dille zum Beispiel, unser Vize, ist nach einer Pause wieder aktiv. Auch Bruno kommt regelmäßig zu uns - obwohl er als Diplom-Ingenieur in Jülich bei Aachen lebt. Wir sind mittlerweile wieder 22 Member und ein Prospect - jahrelang waren wir 15 Member und sind auch damit gut gefahren. In der Anfangszeit waren wir über 30 - das war zu viel. Es waren damals Frauen dabei und es gab Gruppenbildung...

BN: was liegt als nächstes an?

Andi: Wir werkeln weiter am neuen Klubhaus, einer alten Kneipe. Wir haben es in drei Monaten bezugsfertig gemacht, neben unserer eigentlichen Arbeit, versteht sich - das ist eine tolle Leistung. Aber jetzt müssen noch Arbeiten an Dach und Wänden erledigt werden, natürlich wollen wir viel Motorrad fahren und Freunde besuchen.

Text. Carsten Bischof mit freundlicher Erlaubnis

 

 

Mittwoch, 11. Januar 2012     LANDKREIS  Cellesche Zeitung                

 

Biker erfüllen sich Traum vom Eigenheim

Celler Motorrad Club hat altes Gasthaus „Heidjers Einkehr" an L310 bei Allerhop umgebaut

Ein Gasthaus ist es nicht mehr, aber gastlich geht es hier immer noch zu: Der Celler Motorrad Klub hat im vergangenen Jahr „Heidjers Einkehr" an der L310 bei Allerhop gekauft. Jetzt ist wieder richtig Leben in der Bude.

RIXFÖRDE. Der Postbote hat noch so seine liebe Mühe mit der neuen Adresse des Celler Motorrad Klub (MC). „Die offizielle Anschrift unseres neuen Klubheims lautet Rixförde 11, aber da kann kaum jemand was mit anfangen", sagt Marten von Osten, „Präsi" des 22 Mann starken Klubs. Erst wenn das Stichwort „Heidjers Einkehr" fällt macht es „klick" bei den Leuten. Kurz vor der Celler Kreisgrenze an der Landesstraße 310 zwischen Allerhop und Fuhrberg steht das um 1905 er- baute Backsteinhaus, das die Kradfreunde samt Grundstück im vergangenen Mai gekauft haben.

Mehr als drei Jahre lang stand die ehemalige Gaststätte zuvor leer, Einbrecher hatten fast alles mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest war – sogar die Wasserhähne waren abgeschraubt. „Als wir hier zum ersten Mal reinkamen, lag noch Weihnachtsdeko auf den Tischen", erinnert sich Vizepräsident „Dille" (51). Seitdem hat sich viel getan: Die Fundamente wurden trocken gelegt,die Dachrinnen erneuert, der Innenraum mitsamt Küche und Tresen renoviert. Weil auch während der Bauphase eingebrochen wurde, haben die neuen Besitzer die hinteren Fenster vergittert, eine Alarmanlage ein-gebaut und den Hof eingezäunt – seitdem ist Ruhe. Zuvor waren etliche Behördengänge wegen der Umwandlung in ein Klubheim nötig. Von Osten: „Bei den Behörden sind wir aber nie auf die typischen Rocker-Vorurteile gestoßen."

1977 wurde der Klub gegründet, 1983 mieteten die Biker einen ehemaligen Schweinestall in Nienhagen. Bis zu 30 Biker sorgten in Hochzeiten für ein buntes Vereinsleben. In den letzten Jahren wurde der Resthof peu à peu verkauft, und beim Celler MC kam der Traum vom Eigenheim auf. Mit dem Kauf von „Heidjers Einkehr" ging er nun in Erfüllung. „Wir haben vom Bänker bis zum Dachdecker alle möglichen Typen in unseren Reihen. Der Jüngste ist 30, der Älteste57 Jahre. Harleys, Japaner, BMW – alles dabei", erzählt der43-jährige von Osten. „Und alle haben mitgezogen, auch unsere Frauen – obwohl jedes Mitglied einen Teil seines privaten Vermögens und jede Menge Freizeit und Arbeitskraft in das neue Domizil stecken musste."

CHOPPER AN HAUSWAND

Jetzt wird hier zusammen gefeiert, geschnackt, im Hof ge- grillt und am Krökeltisch gekickert. Draußen ragt ein Chopper aus der Hauswand. Hinter der Theke steht ein Plattenspieler, daneben LPs von „Adam and the Ants" bis „Led Zeppelin". An den Wänden hängen Fotos von früheren Ausfahrten und Partys, daneben ein riesiges Vereinswappen. Und über allem dreht sich eine Diskokugel. Und wenn‘s mal später wird – kein Problem: „Im Obergeschoss stehen Betten in den Zimmern, da kann man sich nach dem Feiern auch mal ab legen", erzählt „Präsi" von Osten, der auch als Doppelgänger von „Metallica"-Sänger James Hetfield sein Geld verdienen könnte.

STIL DER „HARTEN JUNGS"

Mit ihren Lederkutten, schweren Stiefeln und den Pullovern mit dem Vereinsschriftzug pflegen die Mitglieder des Celler MC ihren Stil der „harten Jungs". Dabei wird Gastfreundschaft ganz groß geschrieben.„Wenn fremde Biker hier an- halten, erwartet sie ein offenes Haus", sagt „Dille". „Hier kriegt jeder seinen Kaffee, Bier oder ‚ne Cola."Klar werden die Celler Biker auch mal angehauen, ob sie was mit den berühmt-berüchtigten „Hells Angels" zu tun haben. Der Boss des hannoverschen Hells-Angels-Charters, der „Steintorkönig" Frank Hanebuth, steht schließlich derzeit in der nahen Landeshauptstadt verstärkt im Blickfeld der Polizei. Marten von Osten: „Man kennt natürlich ein paar Leute der Angels von Motorradtreffen in der Region. Persönliche Kontakte bestehen aber nicht.. Auf dem bei Pendlern beliebten Parkplatz selbst steht ein Schild, was das Parken verbietet, zudem wurde ein Flatterband gespannt. „Das war nötig, weil die Leute hier ihren Müll abgeladen haben", erklärt Vizepräsident „Dille". Am 2. Juni feiert der Celler MC sein 35-jähriges Bestehen mit einer großen öffentlichen Party. Vielleicht weiß bis dahin auch der Briefträger, wer und was sich hinter der Adresse Rixförde 11 verbirgt.

Heiko Hartung

 

 

 

30 Jahre Celler MC e.V.

 

Die Wurzeln des Celler-MC liegen in der Mitte der 70er Jahre.

Damals trafen sich ein paar Gleichgesinnte um gemeinsam ihren Hobby nachzukommen. Die ersten Treffpunkte waren, wie damals bei fast allen Clubs, die Straße und Kneipen.

                                                                          

                                                                                             

Im Herbst 1977 wurde der Celler-MC.e.V. gegruendet. Unsere erste Clubkneipe war die Burgquelle in Celle. Leider war der Clubraum sehr klein, und wir mussten  nach 2 Jahren in eine andere Gaststaette umziehen. (Hopfenklause).Der Club wurde immer groeßer,ca30Mitglieder,wir mussten unbedingt ein eigenes Clubhaus haben. Ein Mitglied aus Nienhagen hat uns dann ein altes Stallgebäude angeboten. Dieses nahmen wir dann auch dankbar an und es begann eine jahrelange Umbauzeit.(mehrmals lange Baustopps).

 

                                                          

 

Damals lag das Clubhaus am Ortsrand. Durch viele Neubauten in Nienhagen ist das Clubhaus im Laufe der Jahre mitten in das Dorf gewandert. In den 80er Jahren fanden dort auch Partys mit 1000 und mehr Gaesten statt. Heute machen wir grosse Partys in Becklingen. Wir selbst fahren hauptsaechlich Partys im Norden und Osten Deutschlands, Daenemarks und Schweden an.

Wir fahren alle Marken bei uns im Klub. Heute liegt das Durchschnittsalter bei Ende 30 und die Mehrheit der Mitglieder sind mehr als 15 Jahre dabei. Von den damaligen Gründungsmitgliedern ist Andy noch dabei.

                                   

Wir hoffen dass wir noch viele Jahre zusammen fahren und feiern werden.

 

Hier ein paar Fotos unserer Bikes

  

  

      

 

 

Text in der BN Mai 2007 mit freundlicher Erlaubnis von Krad Else

 

30 Jahre Celler MC

 

Wir schreiben das Jahr 1977.

Die „jungen Wilden“ haben sich gesucht und gefunden. Um auch nach Außen ihre Zusammengehörigkeit zu präsentieren steht ihr Entschluss, im Herbst 1977, fest. Der Celler MC wurde ins Leben gerufen. Im Colour tagen sie das Wappen von Celle. Anfangs fanden die regelmäßigen Treffen noch in Kneipen, rund um Celle, statt. Zur damaligen Zeit war das nichts Ungewöhnliches und wurde von fast allen Clubs so praktiziert, denn schließlich fehlte bei den Jungs das Geld für ein eigenes Clubhaus.

Als der Club jedoch auf 30 Member anwuchs musste dringend ein Clubhaus her. Ein altes Stallgebäude in Nienhagen sollte ihr neues Zuhause werden. Damals befand sich das Clubhaus noch am Ortsrand, doch nach Erschließung eines Neubaugebietes ist es automatisch immer weiter in die Ortsmitte gerutscht.

Die Umbaumaßnahmen wurden von einigen Baustopps jäh unterbrochen und so zogen sie sich über Jahre hin. Oberste Priorität des Celler MC ist es nämlich Freundschaften zu pflegen.

In den Sommermonaten waren sie also ständig „on Tour“ und fuhren von einem Treffen zum nächsten und in den Wintermonaten steuerten sie Parties von befreundeten Clubs an und wenn dann mal Zeit war, fand eine spontane Club-Party statt oder es war ganz einfach zu kalt für irgendwelche Umbaumaßnahmen. Trotzdem schafften sie es irgendwie doch noch und ihr schönes Clubhaus kann sich durchaus sehen lassen.

 

Als in den 80er Jahren immer mehr Motorradclubs aus dem Boden schossen, setzten sich die Celler Clubs zusammen und gründeten die VMC. VMC bedeutet „Vereinte MCs Celle“. Die VMC bestand aus fünf Clubs, die sich einmal im Monat trafen, um über Termine und gemeinsame Aktionen zu sprechen. „Fünf Clubs im Raum Celle waren schließlich mehr als genug und durch die VMC konnten wir das unter Kontrolle halten.“, erklärt Andy. Gemeinsam fuhren sie zu Treffen und Parties, was das Zusammengehörigkeitsgefühl untereinander verstärkte. Die VMC hielt sich von 1983 bis 2003. Auch heute pflegen die Celler Clubs noch gute Kontakte untereinander.

Aus dieser Zeit stammt auch das Krökel-Turnier. Krökeln ist auch bekannt als kickern oder Tischfußball spielen. Auch heute noch findet jedes Jahr ein Krökel-Turnier beim Celler MC statt. Hier ist jeder Willkommen, der diesem MC freundlich gesonnen ist.

 

Damals wurden auch 80er-Fahrer in den Club aufgenommen. Die bekamen dann einen Zusatz 80er auf das Colour, so dass es für jeden ersichtlich war, dass es sich um einen Jungmember handelte. Die Idee war, auf diese Weise, auch junge Leute für den Club zu bekommen.

Presi Marten stieg seinerzeit auch als 80er-Fahrer beim Celler MC ein.

Wer beim Celler MC eine Memberschaft anstreben möchte, muss eine Hanger- und eine Prospectzeit absolvieren, so wie das in der Szene üblich ist. „Bei manchen dauert diese Zeit länger und manche schaffen es auch gar nicht!“, erläutert Presi Marten.

In diesem Club wird das MITEINANDER  groß geschrieben und da muss ein „Neuer“ 100%tig dazu passen.

Der Vorstand setzt sich lediglich aus Presi Marten und seinem Vice Dille zusammen.

Hier bedarf es nicht vieler Ämter um den Club zu organisieren. „ Wir kennen uns größtenteils schon so lange, da weiß jeder, was er zu tun und zu lassen hat.“, weiß Vice Dille.

Mitte der 80er starteten sie richtig durch und veranstalten große Parties, wo 1000 Gäste und mehr zum Abfeiern anreisten. Heute dagegen bevorzugen sie kleinere Parties mit persönlichen Einladungen, doch zu ihrem 30. Jubiläum wollen sie es noch mal so richtig krachen lassen. Die Jubiläumsparty findet vom 01.06 bis zum 03.06, in Becklingen bei Bergen, statt. Die Jungs haben sich einiges einfallen lassen und wir dürfen schon gespannt sein. „Willkommen ist jeder, der keinen Stress macht!“, ergänzt Presi Marten.

 

Der Celler MC ist seinen Motorrädern treu geblieben, denn ein großer Teil fährt immer noch seinen „alten“ Japaner, wenn auch als Zweitmotorrad.

Sie sind immer noch ein sehr aktiver Club der gerne unterwegs ist. Fuhren sie in den Anfangszeiten auch noch für einen Partyabend nach Wien, zu einem befreundeten Club, so zieht es sie heute überwiegend in Richtung  Dänemark, Schweden, Nord- und Ostdeutschland.

Zu den Pflichtfahrten gehört die Saisoneröffnungsfahrt, wo der Club mit Freunden eine Tour plant. Auf einer dieser Eröffnungsfahrten kam es zu einer lustigen Begebenheit. Die Celler nebst Freunde hatten sich einige Bungalows an einem Hang gemietet. Abends trafen sich dann alle im Presi-Bungalow, wo es alkoholtechnisch richtig zur Sache ging. Als einer der Member von Müdigkeit übermannt wurde, zog er es vor, die Party zu verlassen und seinen Bungalow, der etwa 100 Meter entfernt lag, aufzusuchen. Dies erwies sich jedoch als schwieriges Unterfangen, denn irgendwie zog es den armen Tropf den Hang hinunter, wo er sich kurzerhand in einem Ort aufhielt, der ihm unbekannt erschien. Orientierungslos lief er umher, auf der Suche nach einer Schlafgelegenheit. Plötzlich schien die Lösung ganz nah zu sein, als er eine offen stehende Garage erspähte. Er war von nur einem einzigen Gedanken beseelt und zwar, einen gemütlichen Schlafplatz zu ergattern. Leider war das Auto, das sich in dieser Garage befand, abgeschlossen, doch, welch Glück, da standen ein paar schöne, große Kartons herum, die wie für einen Schlafplatz gemacht waren. Gedacht, getan und schnell war die Ruhestätte fertig und der ersehnte Schlaf durfte sich einstellen. Glücklicherweise ging die Geschichte gut aus und er wurde vom Garagenbesitzer nicht erwischt. „Wie es sich für einen Biker gehört, wurde ich um fünf Uhr wach und fand dann auch den Weg zurück zu den Bungalows.“, erzählt besagter Member lachend.

Die Zeit um den „Vatertag“ wird zudem für eine Pflichtfahrt genutzt. Hier sind sie dann mit ihren Familien unterwegs. Bei der Saisonabschlussfahrt im Oktober heißt es dann „Member only“ und selbst die Prospects müssen Zuhause bleiben.

Heute hat sich der MC auf 15 Member gesundgeschrumpft und von den Gründungsmembern ist nur noch Andy übrig. Die Mehrheit der Member sind aber auch schon über 20 Jahre dabei und wissen die eine oder andere Anekdote zu erzählen.

 

In der Vergangenheit wurden viele Treffen und Partys angefahren. Entfernungen spielten kaum eine Rolle. Ein Zustand, der sich bei den Jungs, vom Celler MC, bis heute nicht verändert hat.

Sie waren auf der Rückfahrt von einem dieser Treffen. Eine durchgefeierte Nacht gehörte zum guten Ton. Einer der Member machte auf der Rückfahrt jedoch so einen desolaten Eindruck, dass ihm beim nächsten Tankstopp das Motorrad von einem Clubbruder betankt werden musste. Die Fahrt ging weiter und an einer Ampel ging bei Besagtem gar nichts mehr. Während alle anderen bei grün losfuhren, blieb er behaglich stehen. Er war eingeschlafen!

Bei einer anderen Tour nach Berlin, als es die Grenze noch gab, kam es beim Zoll zu einer prekären Situation. Ein ehemaliger Member, der für seine Schusseligkeit bekannt war, wurde kurz vor der Abfahrt, von seinen Clubbrüdern, nochmals an seinen Ausweis erinnert. Schnell lief er ins Haus zurück, griff in die Schublade, wo die Ausweise der Familie aufbewahrt wurden und die Fahrt gen Osten konnte losgehen. An der Grenze kam dann das böse Erwachen, als der Grenzbeamte den Ausweis des Members sichtete und fragte: „Wer ist denn Helmut X?“ Versehentlich hatte der ehemalige Member nicht seinen, sondern den Ausweis seines Vaters gegriffen.

Gemeinsame Urlaubsfahrten waren und sind keine Seltenheit bei den Celler Brüdern.

So kam es, dass zwei Member des Celler MC gemeinsam in den Urlaub fahren wollten. Die Route war geplant, Proviant gut verstaut und die Kisten waren voll getankt. Es konnte also losgehen. An der ersten Ampel bemerkte der eine Member zu seinem Clubbruder: „Du, eigentlich hab` ich gar keinen Bock soweit zu fahren!“ Erwidert der Clubbruder: „Wenn ich ehrlich bin, ich auch nicht. Lass uns aber wenigstens noch den Tank leer fahren!“  Gesagt, getan. So eine Fahrt macht ganz schön durstig und so wurde beim nächsten Tankstopp der alkoholische Reiseproviant getilgt, der für eine ganze Woche ausreichen sollte. Die gastfreundliche Atmosphäre an der Autobahnraststätte lud die Beiden zum Verweilen ein.

Ein Nachtlager war schnell geschaffen, denn so eine Parkbank kann auch sehr gemütlich sein.

Ein „Kurzurlaub“ der unvergessen blieb und über den heute noch oft und gerne gequatscht wird.

 

Die Celler Gegend liegt schon in einer ungewöhnlichen Wetterzone, denn hier kann es auch im Sommer schon mal zu Glatteis kommen. Das „Sommer-Glatteis“ entstand aus einer wahren Begebenheit. Ein Member rief während einer Party bei seiner Frau an und sagte: „Ich komme heute nicht nach Hause, denn hier ist Glatteis!“ Zugegeben, diese Situation ergab sich im Winter als tatsächlich Glatteis war. Doch heute hat sich diese Ausrede verselbstständigt und wird auch im Sommer gerne benutzt, wenn zu tief ins Glas geschaut wurde und es wieder heißt: Es herrscht Glatteis in Allerhop!

 

Spontaneität, Flexibilität und die Gabe aus allem das Beste zu machen zeichnet die Jungs vom Celler MC nach wie vor aus.

In diesem Club geht es hart aber herzlich zu, wobei der Spaßfaktor immer im Vordergrund steht. „Immer noch Crazy nach all den Jahren!“, wie es ein bekannter Deutschrocker schon formuliert hat.

 

 

Gäste sind immer willkommen. Freitag ab 21.00 Uhr oder Gruppen nach Voranmeldung.

 

Kontakt:                       Celler MC

                                   Allerhop / (Rixförde) 11

                                   29313 Hambühren

                                   Tel.: 0175-6435135

                                   info@celler-mc.de

                                   www.celler-mc.de

 Text

Krad-Else

 

Interview: Andreas Kottlorz

Fotos: Andreas Kottlorz/Archiv Celler MC

Celler MC 40 Jahre Party!

Zur großen Jubiläumsparty reichte

das Gelände rund um das Clubhaus

kaum aus. Zahllose Clubs

und Freunde aus ganz Deutschland

kamen, um mit dem Celler

MC das 40-Jährige zu feiern. Zur Zeit seiner

Gründung befand der Club sich noch

im Zonenrandgebiet,

jetzt liegt Celle in der

Mitte von Deutschland.

Für die Party hatten die Celler alles auf

die Beine gestellt, was greifbar war. Selbst

Ehemalige und Freunde packten mit an. Präsident

Marten kam aus dem Händeschütteln

nicht mehr raus. Bis spät in die Nacht rollten

die Gäste ein. Eine Band spielte auf der

Bühne, die Getränke wurden ständig nachgereicht

– eine klassische Bikerparty.

Mittendrin fanden die Celler dennoch

Zeit, uns von sich und ihrer Vergangenheit

zu erzählen. Wir sprachen mit Vize-Präsident

Dille und First Member Andy.

BN: Zunächst mal herzlichen Glückwunsch!

Ihr habt euch im Jahr 1977 gegründet. Da

hatten wir noch eine innerdeutsche Grenze

und hier war „Zonenrandgebiet“. Ihr befandet

euch also in zweifacher Hinsicht am

Rand der Gesellschaft.

Andy: Das war keine Absicht. Wir kommen alle

aus Celle oder aus dem Umkreis. Das waren

damals vielleicht nur zehn Kilometer, die wir

zum Club fahren mussten. Aber das hier ist

tatsächlich unsere Heimat.

Welche Absicht steckte hinter der

Gründung?

Andy: Das war das Motorrad. Wir hatten alle

Spaß am Fahren. Und wir haben das heute

auch noch. Viele von uns sind damals alleine

losgefahren. Wenn du das ständig machst,

triffst du hier und da den ein oder anderen

wieder. Irgendwann fing es dann an, dass

wir uns zum gemeinsamen Fahren getroffen

haben. Es ging also tatsächlich darum,

gemeinsam Motorrad zu fahren. Irgendwann

haben wir uns dann auch privat getroffen

und dann hieß es, „Mensch, wir gründen jetzt

einen Club!“ Wir wollten zeigen, dass wir alle

zusammengehören.

Habt ihr gleich einen MC gegründet oder

gab es eine Zeit davor?

Dille: Wir wurden gleich ein MC.

Andy: Und dann ging das los. Da haben wir

uns dann die Köpfe zerredet, wie wir denn heißen

sollen; „Big Elefant MC“ oder so …

„Warum nennen wir uns nicht

einfach ,Celler MC‘?“

Dille: Jede Menge Scheiße war dabei. Haufenweise

Namen hatten wir auf dem Tisch, die

immer nur der gut fand, der auf ihn gekommen

war.

Andy: Jede Menge. Dann wieder sollte es

sich gefährlich anhören. Wochenlang haben

wir gestritten. Dann plötzlich meinte einer,

warum nennen wir uns nicht einfach „Celler

MC“?

Dille: Und das war es dann.

Andy: Als dann der Name stand, ging das mit

dem Colour los. Wir haben uns für das alte

Celler Wappen entschieden. Das ist bis heute

kompliziert, wegen der vielen Stickarbeiten.

Dille: Hier in der Stickerei hieß es: Das ist zu

aufwendig, wegen der vielen Farben. Am

Ende haben wir eine Stickerei in Westberlin

gefunden, die uns das gemacht hat. Das war

tatsächlich nicht einfach. Wir sind dann am

Wochenende nach Berlin gefahren und haben

unsere ersten Kutten abgeholt. Internet und

Onlineshops gab es damals ja noch nicht.

Andy: Wir haben uns erst fünf Jahre in Kneipen

getroffen und dann hatten wir dreißig

Jahre unser Clubhaus in Nienhagen.

Dille: Mit dem Vermieter lief das damals alles

prima. Der Bauernhof lag zwar mitten im Ort,

aber nach hinten raus war alles freie Fläche.

In diesen dreißig Jahren ist die Fläche immer

weiter geschrumpft. Heute ist Nienhagen ein

Einzugsort von Hannover. Da ist immer mehr

als Baufläche ausgeschrieben worden und

irgendwann hatten wir die ersten Nachbarn

fünfzig Meter dran. Damit fingen dann auch

die Probleme an. Mit den alten hatten wir im

Laufe der Zeit keine Probleme. Die wussten:

Wir machen zweimal im Jahr Party. Das war

in Ordnung für die.

Andy: Je mehr gebaut wurde, desto kleiner

wurde das Gelände. Die Nachbarn rückten

immer näher. Die 20-Jahresparty haben wir

noch mit fast tausend Gästen gemacht. Das

war damals das erste heiße Mai-Wochenende

und wir wurden überrannt.

Dille: Heute sind wir besser aufgestellt. Damals

sind wir abends mit allen zur Tanke und

haben gekauft, was wir kriegen konnten.

Irgendwann war für uns aber Schluss in Nienhagen.

Wir haben dann gemerkt, das geht

da nicht mehr. Was aber auch wichtig war:

Damals in Nienhagen sind wir kräftig geschrumpft

und jeder von uns hat mit Sicherheit

auch darüber nachgedacht, ob es noch

weitergeht oder ob die Familie jetzt im Vordergrund

steht und alles vorbei ist. Am Ende

waren noch zwei Handvoll Member übrig.

Und da mussten wir feststellen, dass wir eine

eingeschworene Gemeinschaft waren. Da hat

alles gepasst, jeder war für jeden da. Da hat

alles funktioniert!

Ihr habt euch auch nie aufgelöst?

Andy: Nein. Das ging zwar irgendwann etwas

runter, aber das war nur eine Zeitlang. Ansonsten

ging das immer weiter.

Ihr wart zu Anfang sehr viele Member.

Trotzdem seid ihr immer ein Club ohne

Chapter geblieben.

Dille: Wenn du aus Celle kommst, verbietet

sich das fast, ein Chapter aufzumachen. Wer

will denn in Hannover rumfahren – als Celler

MC, Chapter Hannover? Das ist albern. Das

waren auch nie unsere Ambitionen, Chapter

aufzumachen. Wir sagen zwar machmal, wir

haben ein Chapter in Jülich oder in Hamburg,

aber auch nur, weil Member da wohnen.

Andy: Wir haben früher einmal im Jahr

Familienfahrt

gemacht. Mit allen, auch mit

Kindern. Das war wichtig für den Zusammenhalt.

Wir hatten dann Ziele an der Mosel oder

in Koblenz, Weserbergland oder wo auch

immer. Das hat viel für den Zusammenhalt gebracht,

für die Gruppe, aber auch für die Frauen

untereinander.

Andy: Wir haben uns erst fünf Jahre in Kneipen

getroffen und dann hatten wir dreißig

Jahre unser Clubhaus in Nienhagen.

Dille: Mit dem Vermieter lief das damals alles

prima. Der Bauernhof lag zwar mitten im Ort,

aber nach hinten raus war alles freie Fläche.

In diesen dreißig Jahren ist die Fläche immer

weiter geschrumpft. Heute ist Nienhagen ein

Einzugsort von Hannover. Da ist immer mehr

als Baufläche ausgeschrieben worden und

irgendwann hatten wir die ersten Nachbarn

fünfzig Meter dran. Damit fingen dann auch

die Probleme an. Mit den alten hatten wir im

Laufe der Zeit keine Probleme. Die wussten:

Wir machen zweimal im Jahr Party. Das war

in Ordnung für die.

Andy: Je mehr gebaut wurde, desto kleiner

wurde das Gelände. Die Nachbarn rückten

immer näher. Die 20-Jahresparty haben wir

noch mit fast tausend Gästen gemacht. Das

war damals das erste heiße Mai-Wochenende

und wir wurden überrannt.

Dille: Heute sind wir besser aufgestellt. Damals

sind wir abends mit allen zur Tanke und

haben gekauft, was wir kriegen konnten.

Irgendwann war für uns aber Schluss in Nienhagen.

Wir haben dann gemerkt, das geht

da nicht mehr. Was aber auch wichtig war:

Damals in Nienhagen sind wir kräftig geschrumpft

und jeder von uns hat mit Sicherheit

auch darüber nachgedacht, ob es noch

weitergeht oder ob die Familie jetzt im Vordergrund

steht und alles vorbei ist. Am Ende

waren noch zwei Handvoll Member übrig.

Und da mussten wir feststellen, dass wir eine

eingeschworene Gemeinschaft waren. Da hat

alles gepasst, jeder war für jeden da. Da hat

alles funktioniert!

Ihr habt euch auch nie aufgelöst?

Andy: Nein. Das ging zwar irgendwann etwas

runter, aber das war nur eine Zeitlang. Ansonsten

ging das immer weiter.

Ihr wart zu Anfang sehr viele Member.

Trotzdem seid ihr immer ein Club ohne

Chapter geblieben.

Dille: Wenn du aus Celle kommst, verbietet

sich das fast, ein Chapter aufzumachen. Wer

will denn in Hannover rumfahren – als Celler

MC, Chapter Hannover? Das ist albern. Das

waren auch nie unsere Ambitionen, Chapter

aufzumachen. Wir sagen zwar machmal, wir

haben ein Chapter in Jülich oder in Hamburg,

aber auch nur, weil Member da wohnen.

Andy: Wir haben früher einmal im Jahr

Familienfahrt

gemacht. Mit allen, auch mit

Kindern. Das war wichtig für den Zusammenhalt.

Wir hatten dann Ziele an der Mosel oder

in Koblenz, Weserbergland oder wo auch

immer. Das hat viel für den Zusammenhalt gebracht,

für die Gruppe, aber auch für die Frauen

untereinander.

Vor 40 Jahren wart ihr also in der Ursuppe

der Berliner Szene unterwegs?

Dille: Das war alles noch vor dieser Szene. Ich

glaube, die ersten Clubs hatten sich schon

gegründet, aber das war alles noch nicht so

festgemauert.

Schönes Wortspiel für die späteren Berliner

Verhältnisse. Wie sah denn die Clublandschaft

hier aus? Die großen, namhaften

Clubs gab es ja noch nicht.

Andy: Wir hatten hier in jedem Scheißdorf

einen kleinen Club. Das war wahrscheinlich

in ganz Deutschland so. Da hatte jedes kleine

Dorf seinen eigenen Club. Jedes Wochenende

war immer irgendwo ’ne Hauerei, wie das

eben früher so war. Jeder hat sein eigenes kleines

Territorium verteidigt. Wir hatten hier fünf

oder sechs Clubs in Celle.

Dille: Am Anfang sind wir sehr stark gewachsen.

Zuerst waren wir so fünfzehn Leute. Das

hat sich aber schnell verdoppelt. In den ersten

Jahren war da immer Bewegung drin, was die

Szene betrifft und auch den Club. Da musste

sich vieles erst finden.

„Man muss auch Kompromisse

eingehen.“

Warum habt ihr euch durchgesetzt und seid

nicht wieder verschwunden?

Beide: Qualität!

Andy: Wir hatten die richtige Führung. Andere

haben einfach aufgesteckt. Die hatten nicht die

richtigen Leute. Die haben auch zu viel rumlamentiert

und rumgeheult. Wenn die Mehrheit

dafür ist, dass man etwas macht, dann sagt

eine Minderheit – und das ist heute immer noch

bei vielen so – „nö, dann sind wir raus.“

Dille: Deswegen sind wir übriggeblieben. Wir

haben unsere Linie verfolgt. Vielleicht auch,

weil wir Kompromisse eingegangen sind. Sicher

ging nicht immer alles, wie wir es gerne gehabt

hätten. Aber genau darum geht es auch nicht

immer. Man muss auch Kompromisse eingehen.

Das war damals so und ist heute nicht anders.

Als wir damals 35 oder 40 Leute waren, da

waren wir ja alle jung. Die Szene war jung und

überall gab es diese Cliquenbildung. Die haben

sich dann auch manchmal komplett verabschiedet.

Da waren dann immer mal wieder

acht oder zehn Mann weg.

Andy: Ganz am Anfang hatten wir sogar

noch Frauen dabei, die Abzeichen trugen. Mal

sind wir geschrumpft, dann wieder gewachsen.

Nach einigen Jahren hat sich das aber

stabilisiert.

Wir haben irgendwann eine erste Clubbude

gefunden. Das war ein alter Heuboden. Unten

Schweinebuchten und oben, unterm Dach, der

Heuboden. Den haben wir komplett entkernt

und neu gemacht. Das waren dann über 100

Quadratmeter für uns.

Dille: Das war damals dann auch der Grund,

weswegen wir ein eingetragener Verein wurden.

Der Vermieter wollte nicht an einen normalen

Motorradclub vermieten. Das musste

schon ein „e. V.“ sein. Und das haben wir dann

auch gemacht. Am Ende waren wir dann tat

Vor 40 Jahren wart ihr also in der Ursuppe

der Berliner Szene unterwegs?

Dille: Das war alles noch vor dieser Szene. Ich

glaube, die ersten Clubs hatten sich schon

gegründet, aber das war alles noch nicht so

festgemauert.

Schönes Wortspiel für die späteren Berliner

Verhältnisse. Wie sah denn die Clublandschaft

hier aus? Die großen, namhaften

Clubs gab es ja noch nicht.

Andy: Wir hatten hier in jedem Scheißdorf

einen kleinen Club. Das war wahrscheinlich

in ganz Deutschland so. Da hatte jedes kleine

Dorf seinen eigenen Club. Jedes Wochenende

war immer irgendwo ’ne Hauerei, wie das

eben früher so war. Jeder hat sein eigenes kleines

Territorium verteidigt. Wir hatten hier fünf

oder sechs Clubs in Celle.

Dille: Am Anfang sind wir sehr stark gewachsen.

Zuerst waren wir so fünfzehn Leute. Das

hat sich aber schnell verdoppelt. In den ersten

Jahren war da immer Bewegung drin, was die

Szene betrifft und auch den Club. Da musste

sich vieles erst finden.

„Man muss auch Kompromisse

eingehen.“

Warum habt ihr euch durchgesetzt und seid

nicht wieder verschwunden?

Beide: Qualität!

Andy: Wir hatten die richtige Führung. Andere

haben einfach aufgesteckt. Die hatten nicht die

richtigen Leute. Die haben auch zu viel rumlamentiert

und rumgeheult. Wenn die Mehrheit

dafür ist, dass man etwas macht, dann sagt

eine Minderheit – und das ist heute immer noch

bei vielen so – „nö, dann sind wir raus.“

Dille: Deswegen sind wir übriggeblieben. Wir

haben unsere Linie verfolgt. Vielleicht auch,

weil wir Kompromisse eingegangen sind. Sicher

ging nicht immer alles, wie wir es gerne gehabt

hätten. Aber genau darum geht es auch nicht

immer. Man muss auch Kompromisse eingehen.

Das war damals so und ist heute nicht anders.

Als wir damals 35 oder 40 Leute waren, da

waren wir ja alle jung. Die Szene war jung und

überall gab es diese Cliquenbildung. Die haben

sich dann auch manchmal komplett verabschiedet.

Da waren dann immer mal wieder

acht oder zehn Mann weg.

Andy: Ganz am Anfang hatten wir sogar

noch Frauen dabei, die Abzeichen trugen. Mal

sind wir geschrumpft, dann wieder gewachsen.

Nach einigen Jahren hat sich das aber

stabilisiert.

Wir haben irgendwann eine erste Clubbude

gefunden. Das war ein alter Heuboden. Unten

Schweinebuchten und oben, unterm Dach, der

Heuboden. Den haben wir komplett entkernt

und neu gemacht. Das waren dann über 100

Quadratmeter für uns.

Dille: Das war damals dann auch der Grund,

weswegen wir ein eingetragener Verein wurden.

Der Vermieter wollte nicht an einen normalen

Motorradclub vermieten. Das musste

schon ein „e. V.“ sein. Und das haben wir dann

auch gemacht. Am Ende waren wir dann tat

Vor 40 Jahren wart ihr also in der Ursuppe

der Berliner Szene unterwegs?

Dille: Das war alles noch vor dieser Szene. Ich

glaube, die ersten Clubs hatten sich schon

gegründet, aber das war alles noch nicht so

festgemauert.

Schönes Wortspiel für die späteren Berliner

Verhältnisse. Wie sah denn die Clublandschaft

hier aus? Die großen, namhaften

Clubs gab es ja noch nicht.

Andy: Wir hatten hier in jedem Scheißdorf

einen kleinen Club. Das war wahrscheinlich

in ganz Deutschland so. Da hatte jedes kleine

Dorf seinen eigenen Club. Jedes Wochenende

war immer irgendwo ’ne Hauerei, wie das

eben früher so war. Jeder hat sein eigenes kleines

Territorium verteidigt. Wir hatten hier fünf

oder sechs Clubs in Celle.

Dille: Am Anfang sind wir sehr stark gewachsen.

Zuerst waren wir so fünfzehn Leute. Das

hat sich aber schnell verdoppelt. In den ersten

Jahren war da immer Bewegung drin, was die

Szene betrifft und auch den Club. Da musste

sich vieles erst finden.

„Man muss auch Kompromisse

eingehen.“

Warum habt ihr euch durchgesetzt und seid

nicht wieder verschwunden?

Beide: Qualität!

Andy: Wir hatten die richtige Führung. Andere

haben einfach aufgesteckt. Die hatten nicht die

richtigen Leute. Die haben auch zu viel rumlamentiert

und rumgeheult. Wenn die Mehrheit

dafür ist, dass man etwas macht, dann sagt

eine Minderheit – und das ist heute immer noch

bei vielen so – „nö, dann sind wir raus.“

Dille: Deswegen sind wir übriggeblieben. Wir

haben unsere Linie verfolgt. Vielleicht auch,

weil wir Kompromisse eingegangen sind. Sicher

ging nicht immer alles, wie wir es gerne gehabt

hätten. Aber genau darum geht es auch nicht

immer. Man muss auch Kompromisse eingehen.

Das war damals so und ist heute nicht anders.

Als wir damals 35 oder 40 Leute waren, da

waren wir ja alle jung. Die Szene war jung und

überall gab es diese Cliquenbildung. Die haben

sich dann auch manchmal komplett verabschiedet.

Da waren dann immer mal wieder

acht oder zehn Mann weg.

Andy: Ganz am Anfang hatten wir sogar

noch Frauen dabei, die Abzeichen trugen. Mal

sind wir geschrumpft, dann wieder gewachsen.

Nach einigen Jahren hat sich das aber

stabilisiert.

Wir haben irgendwann eine erste Clubbude

gefunden. Das war ein alter Heuboden. Unten

Schweinebuchten und oben, unterm Dach, der

Heuboden. Den haben wir komplett entkernt

und neu gemacht. Das waren dann über 100

Quadratmeter für uns.

Dille: Das war damals dann auch der Grund,

weswegen wir ein eingetragener Verein wurden.

Der Vermieter wollte nicht an einen normalen

Motorradclub vermieten. Das musste

schon ein „e. V.“ sein. Und das haben wir dann

auch gemacht. Am Ende waren wir dann

tatsächlich dreißig Jahre lang in dieser Bude.

„Das ist hier so eine

Art Niemandsland.“

Wie war für euch die Zeit des Mauerfalls? Bis

dahin hattet ihr ja hier eine schöne Nische.

Dille: Wir hatten früher viele Kontakte nach

Westberlin. Wir waren jedes Jahr mindestens

einmal da, haben auch das BMW-Werk besichtigt.

Die Fahrt durch die DDR war aber jedes

Mal lästig. Wir waren froh, als das vorüber war.

Hat sich nach dem Mauerfall mal einer der

großen Clubs bei euch sehen lassen?

Andy: Insofern haben wir hier Glück gehabt.

Das ist hier so eine Art Niemandsland gewesen.

War wahrscheinlich zwischen allen Grenzen:

Hannover, Magdeburg, Braunschweig.

Wir sitzen da so ein bisschen abseits. Die Großen

interessierten sich damals nicht für Celle.

Wir haben auch überwiegend kleine Treffen

angefahren. Wir sind auch sehr viel im Osten

unterwegs, auf unseren Partys trefft ihr viele

Clubs aus dem Osten. Das sind alles gute Kameraden

geworden.

Dille: Die im Osten haben natürlich erstmal viel

geguckt: Was wollen denn die Wessis hier? In

manchen Gegenden sind die heute auch noch

abgeschottet. Bei manchen Clubs hat das zehn

Jahre gedauert, bis wir zu denen ein Verhältnis

hatten. Aber mittlerweile sind super Freundschaften

entstanden. Alles in allem waren das

damals schöne Jahre. Über zehn Jahre lang.

Das hatte richtig Laune gemacht.

Andy: Wir sind mittlerweile ins Zentrum von

Deutschland gerückt. Jahrelang waren wir der

Rand, jetzt liegen wir mitten drin. Wir haben

dann auch wieder angefangen, ein neues

Clubhaus zu suchen. Das hat Jahre gedauert.

Dann haben wir das hier gefunden. Das hat

nochmals allem einen Schub gegeben: Vom

Hinterhof direkt an die Straße! Das war hier

mal eine alte Kneipe. Den kompletten Umbau

haben wir wie in Nienhagen auch wieder

komplett selbst gemacht.

Dille: Wir haben mittlerweile wieder eine

ansehnliche Stärke, meinen wir. Das heißt,

wir sind auch wieder viel mehr, die mit den

Eigenheiten des jeweils anderen klarkommen

müssen. Das funktioniert aber insgesamt. Der

Zusammenhalt ist einsame Spitze. Das hier ist

ja unser Leben, nicht nur unsere Freizeit! Und

wenn wir zurückblicken, sind die vierzig Jahre

ziemlich schnell vorübergegangen.

Was ist der Mittelpunkt des Clubs?

Dille: Das ist immer noch das Motorrad. Wir

nehmen am Supermoto-Rennen teil, also am

MC-Cup des Bull Skull MC und des Dark Forces

MC. Wir machen Ausfahrten, besuchen andere

Clubs und schrauben gemeinsam. Das alles ist

eindeutig das Motorrad.

Habt ihr Harley-Pflicht?

Andy: Nein, hatten wir nie. Früher musste

man bei uns 25 PS haben und mindestens 250

Kubikzentimeter

Hubraum.

Dille: Die musst du schon haben … Die meisten

von uns fahren aber mittlerweile dicke

Dinger. Viele fahren 1200er. Aber von KTM bis

Harley ist eigentlich alles am Start.

Schafft ihr es noch, zusammen große Fahrten

zu machen oder ist mittlerweile überall

Familie bei?

Dille: Wir machen immer noch unsere Eröffnungsfahrt

Anfang Mai. Dann machen wir

immer noch am Ende der Saison unsere komplett

interne Abschlussfahrt. Zu der lassen wir

dann auch unsere Proben zuhause. Da bleiben

wir dann vollständig unter uns Membern.

Dann selbstverständlich die Supermoto-Rennen.

Da geht mittlerweile unser Nachwuchs

an den Start. So läuft das alles.

Andy: Ansonsten machen wir aber immer

noch offene Partys und Unternehmungen mit

den Familien; das sind unser Kickerturnier seit

dreißig Jahren, unsere Sommerparty im Mai

und die Abschlussparty im September oder Oktober.

Ansonsten machen wir intern noch mit

Familie und Freunden ein großes Gänsekeulenessen.

Da sind wir dann unter uns, aber mit

immerhin achtzig Leuten jedes Jahr.

Dille: Der Zusammenhalt ist auch spitze!

Wir suchen uns neue Leute ganz genau aus.

Wir müssen wissen, ob das passt. Wenn wir

uns unsicher sind, gibt das in jedem Fall eine

Probezeitverlängerung.

Gibt es euch noch in zehn Jahren?

Dille: Ja. Das ist unser Traum, dass es weiterläuft.

Die Leute passen. Die Frauen und die

Familien passen. Zehn Jahre sind doch nichts.

Während der letzten zehn Jahre ist es immer

besser gelaufen. Die ganzen queren Gedanken

aus der Jugend brauchen wir nicht mehr. «

Celler MC

Allerhop 11, 29313 Hambühren

Tel 0175 - 643 51 35, www.celler-mc.de

Quelle,BIKERS NEWS 09/2017

Vom Hinterhof direkt an die Straße!“